Armut Global
Armut ist ein globales Problem, das Millionen von Menschen betrifft, insbesondere in Entwicklungsländern und Regionen, die unter politischer Instabilität, Naturkatastrophen oder kriegerischen Konflikten leiden. Laut der Weltbank leben weltweit mehr als 700 Millionen Menschen von weniger als 1,90 USD pro Tag – der sogenannten internationalen Armutsgrenze. Diese extreme Form der Armut bedeutet, dass Menschen oft nicht genug Geld haben, um ihre grundlegenden Bedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und Gesundheitsversorgung zu decken.
Beispiele

Nigeria (Sub-Sahara-Afrika)
Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land in Afrika, aber trotz seines enormen Ressourcenreichtums – vor allem durch Erdöl – leben etwa 40% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Besonders im Norden des Landes sind Armut und Ungleichheit weit verbreitet, was unter anderem durch bewaffnete Konflikte und politische Instabilität verstärkt wird.
Viele Menschen in Nigeria haben keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und sauberem Trinkwasser. Kinderarbeit ist weit verbreitet, und etwa 40% der Kinder im Schulalter besuchen keine Schule. Armut betrifft vor allem ländliche Gebiete, wo die Menschen vom Erdölboom wenig profitieren und stattdessen mit extrem niedrigen Löhnen und Arbeitslosigkeit kämpfen müssen.
Indien (Süd-Asien)
Indien hat sich wirtschaftlich stark entwickelt, doch Armut bleibt ein großes Problem. Rund 5 % der Bevölkerung leben in extremer Armut mit weniger als 1,90 USD pro Tag (Weltbank). Besonders ländliche Gebiete sind betroffen, wo es oft an Infrastruktur, Bildung und Gesundheitsversorgung fehlt.
Trotz Fortschritten gehen Millionen Kinder nicht zur Schule oder müssen arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Der Klimawandel verschärft die Lage zusätzlich: Dürren und Überschwemmungen zerstören Ernten und Existenzen.
Während Städte eine wachsende Mittelschicht haben, bleibt die Kluft zwischen Arm und Reich groß. Langfristige Lösungen erfordern bessere Bildung, soziale Programme und Klimaschutzmaßnahmen.


Haiti (Karibik)
Haiti ist eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre und leidet seit Jahrzehnten unter extremen wirtschaftlichen und politischen Krisen. Fast 90% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, und die Kindersterblichkeit sowie die Mangelernährung gehören zu den höchsten weltweit. Das Land wurde durch das verheerende Erdbeben von 2010 und viele weitere Naturkatastrophen, darunter Hurrikane und Überschwemmungen, weiter geschwächt.
Armut in Haiti bedeutet nicht nur ein Mangel an Geld, sondern auch ein extrem begrenzter Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung. Etwa 1 von 5 Kindern in Haiti geht nicht zur Schule, und die Armut betrifft vor allem ländliche Regionen, wo Menschen stark von der Landwirtschaft abhängig sind. Doch dürren und Überflutungen machen diese Existenzgrundlage zunehmend unsicher
Brasilien (Lateinamerika)
Brasilien ist die größte Volkswirtschaft in Lateinamerika, aber auch hier lebt etwa 25% der Bevölkerung in Armut. In den großen Städten wie São Paulo und Rio de Janeiro gibt es enorme soziale Ungleichheiten, was sich in den weit verbreiteten Slums (Favelas) zeigt, in denen Millionen von Menschen in beengten und unsicheren Verhältnissen leben. Viele dieser Menschen haben keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser, Abwasserentsorgung oder Gesundheitsversorgung.
Trotz des wirtschaftlichen Wachstums in den letzten Jahrzehnten ist die Ungleichverteilung des Reichtums eines der größten Probleme des Landes. In den ländlichen Gebieten sind viele Menschen von landwirtschaftlicher Arbeit abhängig, aber Landkonflikte und agrarische Strukturen führen zu einer geringen Einkommenssicherheit.
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